Friday, January 30, 2015

Freiheit von lähmenden Zweifeln


Können wir uns ein für alle Mal unserer inneren Zweifel entledigen? Vielleicht in manchen Bereichen unseres Lebens. Doch auf anderen Gebieten, auf denen wir uns weniger sicher fühlen, ist es schwierig. Völlig ohne Zweifel zu leben scheint unmöglich in einer Welt (und in einem Leben), die ständig in Bewegung und Wachstum begriffen ist. Was ich mit diesem Post hier bezwecke ist nicht das völlige Auslöschen dieser Zweifel. Nein, ich will vielmehr einen Weg aufzeigen, mit ihrer lähmenden, bremsenden Komponente umzugehen.

Wenn sich Ihre Zweifel langsam Ihrer bemächtigen (egal in welchem Bereich Ihres Lebens), fangen Sie an, zu viel über alles nachzudenken, drehen und wenden alle Ihre Entscheidungen und zögern sie heraus. Sie verlieren Ihren Schwung, Ihre Dynamik. Vielleicht kommt Ihre Entwicklung auf dem betreffenden Gebiet sogar zum Stillstand.

Sie brauchen ein Plan, um den dunklen Lockungen dieser inneren Stimme des Zweifels zu trotzen.
  • Widmen Sie sich dem Ausgangspunkt Ihrer Gedanken:
    • War es eine Entscheidung? Wo sollen Sie Ihr Studium fortführen? Sollen Sie den Arbeitgeber zu wechseln und sich so neuen Herausforderungen stellen (oder ganz einfach um besser bezahlt zu werden)? Sollen Sie Ihren Lebensgefährten wirklich heiraten? Welches Geschenk wollen Sie Ihrem besten Freund zum Geburtstag machen? Wollen Sie blaue oder graue Vorhänge? Wohin soll es auf der nächsten Urlaubsreise gehen? Garnelen oder Steak im Restaurant? Wie Sie sehen, können uns unsere Zweifel bei lebensumwälzenden Entscheidungen befallen, aber auch bei kleineren, verhältnismäßig unwichtigen.
    • War es eine Frage der Ideologie, der Religion oder Politik? Vielleicht waren Sie felsenfest überzeugt. Doch plötzlich geschah etwas, Sie erlangten Informationen, und Ihnen eröffnet sich ganz plötzlich eine völlig neue Perspektive. Nun sehen Sie sich mit der Möglichkeit konfrontiert, Ihre alte Meinung durch eine neue zu ersetzen.
    • Ging es um Ihr Selbstbild? Diese Gedanken können mit Zweifeln über Ihre Fähigkeiten, Ihre Intelligenz, Ihr Aussehen, Ihren Wert als Mensch oder Ihre Empathie verbunden sein.
  • Sammeln Sie Informationen: Überlegen Sie sich das Für und Wieder, trennen Sie Wahrheit von Mar. Bitten Sie, wenn nötig, ein paar Personen Ihres Vertrauens um Rat, um ein paar (ein paar wenige!) andere Meinungen zum Thema einzuholen.
  • Sehen Sie sich dieses Gedankenmaterial mit Ihrem rationalen Gehirn an und lauschen Sie dabei stets auch auf Ihr Bauchgefühl und auf Ihr Herz. Zu Beginn werden Sie vermutlich eher auf Ihr rationales Gehirn hören als auf die anderen beiden. Doch bald werden Sie immer erfahrener darin, Bauch und Herz zu die gebührende Achtung zu schenken, und vertrauen ihnen immer mehr. Wenig später werden Sie stets um eine Balance aller drei Gehirne bemühen (deren Existenz im Übrigen neurowissenschaftlich nachgewiesen ist).
  • Sie haben also Ihr "Dilemma" gründlich untersucht, haben Informationen darüber gesammelt und es mit allen drei Gehirnen examinieren.
  • Nun lassen Sie all das für ein oder zwei Tage sacken. Manchmal reicht es schon, darüber zu schlafen, andere Entscheidungen brauchen etwas länger. Doch machen Sie nicht den Fehler, diesen Prozess nicht zu lange hinzuziehen. Zu diesem Zeitpunkt denken Sie nicht mehr aktiv über Ihr Dilemma nach, sondern lassen es auf Sie einwirken.
  • Denken Sie daran, es können immer noch Zweifel auftreten. Doch Sie konzentrieren sich auf ihre drei Gehirne und versuchen, eine synergetische Antwort von Ihrem Selbst zu erlangen.
  • Wenn Sie Ihren Entschluss dann in die Tat umsetzen, so tun Sie das in dem Bewusstsein (selbst wenn Sie immer noch erhebliche Zweifel haben), dass Sie es so sorgfältig wie möglich durchdacht haben. Gäbe es auch andere Entscheidungen? Gewiss. Doch jede Entscheidung, die Sie über Ihr Leben hinweg getroffen haben, hätte auch anders ausfallen können. Mit dem hier beschriebenen Prozedere können Sie also den lähmenden Schmerz der Entscheidungsfurcht zumindest etwas lindern und sich so neuen Herausforderungen widmen.
Innere Zweifel können ein Bannfluch für Ihr Wohlbefinden sein. Doch andererseits können Sie auch als äußerst nützlich erweisen, vergessen Sie das nicht. Ihre Zweifel ermöglichen Ihnen die zuvor beschriebenen Schritte und sie können Sie vor überstürzten Entscheidungen bewahren. Doch wenn sie Sie in einen Morast des Zögerns und Zauderns locken, wirken Ihre Zweifel schlussendlich lähmend. Ihre Entwicklung, Ihr ganzes persönliches Wachstum wird sich dann um ein Vielfaches verkomplizieren. Sich innerlich von dieser Lähmung zu befreien ist ein weiterer Schritt auf der Straße zur inneren Freiheit, über die ich so oft schreibe.


Für mehr Informationen über Bewusstsein, Zweifel, persönlichen Fortschritt, über den Einfluss Ihrer Gedanken und Gefühle auf Ihre Mitmenschen und was Sie daran ändern können, über persönliches Wachstum und Freude, sehen Sie sich doch - sobald es auf deutsch im April 2015 erscheint - mein Buch Wiedervereinigung mit der Seele an. Es wird dann auf Amazon als Taschenbuch oder als E-Book für den Kindle erhältlich sein.

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Besuchen Sie auch meine Buch-Website: www.gabriellakortsch.com wo Sie Auszüge und Zitate von meinen Büchern abladen können (zwar bis Frühjahr 2015 nur auf englisch). Mein neues Buch Emotional Unavailability & Neediness: Two Sides of the Same Coin ist nun weltweit bei Amazon als Taschenbuch oder E-Book für Kindle erhaltbar. Auch können Sie es (sowie meine anderen Bücher) bei Barnes & Noble finden.

Bücher von Dr. Gabriella Kortsch (Englisch)


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Wednesday, January 21, 2015

Nicht Stress ist der Feind



Ihr Leben lang haben Sie sich anhören dürfen, wie wichtig es ist, sich gesund zu ernähren und Sport zu treiben. Doch wie es eben so ist, sagen Sie sich stets, dass dafür später immer noch Zeit ist. Sie führen Ihr Leben also auf Ihre nicht allzu gesunde Art und Weise weiter, essen zu viel Junkfood und trainieren höchstens Ihr Sitzfleisch. Man lebt halt nur einmal, nicht wahr?
Eines Wochenendes planen Sie eine Grillparty bei sich zuhause. Sie gehen einkaufen - mit dem Auto, denn Sie leben auf dem Land und der nächste Supermarkt ist zwei Dörfer weiter. Sie erwarten eine Menge Gäste, kaufen deshalb viel Fleisch und für den Nachtisch Eis. Auf dem Heimweg säuft Ihnen plötzlich der Motor ab. Und lässt sich nicht wieder starten. Ihnen fällt auf, dass Sie Ihr Handy vergessen haben. Schockschwerenot! Sie können niemanden anrufen! Und natürlich sind Sie auf einem einsam-verlassenem Landsträßchen liegen geblieben. Niemand kommt hier vorbei. Und jetzt?
Ihre Einkäufe brauchen dringend Kühlung, also beschließen Sie, sich zu Fuß auf den Weg nach Hause zu machen. 10 Kilometer. Es ist heiß und schwül, ein typischer Augusttag. Nach ein paar Kilometern sind Sie völlig am Ende. Nicht dass eine solche Strecke alleine schon problematisch für ihren untrainierten Körper wäre. Nein, obendrein müssen Sie auch noch die schweren Einkaufstüten schleppen! Sind also physisch völlig überfordert. Ihre Arme brennen vom Gewicht der Tüten, Ihre Beine brennen vom Laufen, Ihre Lungen schmerzen.
Gewiss verstehen Sie, dass hier nicht die Umstände (Ihr kaputtes Auto und das vergessene Handy) ihr Feind sind, nicht wahr? Ihr Feind ist Ihre mangelhafte Fitness, Ihre schlechte Ausdauer, Ihre angegriffene Gesundheit.
Dies ist eine interessante Analogie zum Thema Stress. Wenn Sie unter normalen, günstigen Umständen nie Entspannungstechniken üben, wird es Ihnen schwer fallen, Sie in der Not anzuwenden. Sie müssen diese "Muskeln" vorher trainieren, wenn sie sie im Ernstfall gut funktionieren sollen.
Machen Sie Dankbarkeitsübungen, Spaziergänge während denen Sie Achtsamkeit üben, ferner üben Sie sich in Bewusstsein - und bald werden Sie sehen, wie sich Ihre neuronalen Pfade zu Ihren Gunsten ändern.
Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, wie man Dankbarkeit, Achtsamkeit und Bewusstsein nutzen kann, um nicht nur seinen Alltag, sondern auch sein inneres Wohlbefinden zu verbessern, sehen Sie sich doch mein Buch an. Es wird demnächst auf Amazon als Taschenbuch und als E-Book für Kindle und alle Kindle-Apps erhältlich sein.

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Bücher von Dr. Gabriella Kortsch (Englisch)


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Monday, January 19, 2015

Wissen, aber nicht aufpassen



Vor einiger Zeit schrieb ich einen Artikel in meinem monatlichen Newsletter mit dem Titel Das zweite und dritte Gehirn: Wir denken doch mit Herz und Instinkt (z. Zt. noch nicht auf deutsch erhaltbar. Auf englisch hier: Introducing Our Second and Third Brains: We Do Think With Our Heart and Instinct und auf spanisch hier: Presentando Nuestro Segundo y Tercer Cerebro). Darin stellte ich Studien vor, die nun Neuronen (eigentlich Gehirnzellen) in der Bauchgegend (in den Eingeweiden) und im Herzen (und damit meine ich das physische Organ in Ihrer Brust) endeckt und identifiziert haben.

In diesem Artikel schlage ich vor, beim Treffen von Entscheidungen fortan auf alle drei dieser Gehirne gleichermaßen zu hören, anstatt unserem rationalen Gehirn die alleinige Entscheidungsgewalt zu überlassen. Mit Gehirnscan-Maschinen kann man feststellen, dass die Informationen manchmal zuerst die anderen Gehirne erreichen. Erst danach werden sie von dort zu ihrem Kopfgehirn weitergeleitet. Und das bedeutet: Unser instinktives Wissen wird uns von unseren Bauchneuronen zur Verfügung gestellt - es ist das Bauchgefühl, das wir so oft ignorieren.

Wir wissen also etwas, aber schenken diesem Wissen keine Beachtung. Das würden wir uns bei unserem rationalen Gehirn nicht erlauben. Zumindest würden wir dieses nicht so einfach, so unbedacht übergehen. Wir würden uns zweimal überlegen, ob wir Informationen unseres rationalen Gehirns (also jener Neuronen in unserem Schädel) einfach so ignorieren.

Doch wenn die Information instinktiv oder emotional ist, schenken wir ihr nur milde Beachtung.

Es gibt bereits eine Unzahl an Artikeln über die Intuition. Der Zweck dieses Postings ist es also nicht, Sie anzuleiten, wie Sie mehr auf Ihre Intuition vertrauen. Nein, ich will nur erreichen, dass Sie sich bewusst machen, was uns metaphysisch schon so lang klar war: Unsere Intuition (unser Bauchgefühl) ist von Bedeutung. Und jetzt ist es endlich auch wissenschaftlich erwiesen.

Ignorieren Sie Ihr inneres Wissen nicht... hören Sie auf die Signale ihrer anderen Gehirne!

Und wenn Sie deren Sprache nicht gut verstehen, weil Sie kaum Erfahrung mit ihnen haben, machen Sie sich mit ihnen vertraut! Stellen Sie sich vor, sie haben einen alten VW aus den 60er Jahren in Ihrer Garage. Er funktioniert noch ganz gut, und eigentlich sind Sie auch recht zufrieden mit ihm. 

Doch dann stellen Sie fest, dass Sie einen schnelleren, stärkeren todschicken Porsche haben. Würden Sie den nicht auch nutzen wollen? Selbst wenn Sie ihn erst fahren lernen müssten.... ein Auto, das so grundverschieden von Ihrem VW ist, und einfach so in Ihrer Garage steht?

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